Das Hackschnitzel-Heizwerk
Aufgabe: Erzeugung von Heizwärme für öffentliche und private Gebäude in der Ortsmitte
Nachdem die Heizungsanlagen einiger öffentlicher Gebäude in die Jahre gekommen sind, beschloss der Gemeinderat bei der zukünftigen Beheizung auf nachwachsende Rohstoffe zu setzen. Die Gemeinde leistet damit einen aktiven Beitrag für den Klimaschutz, da im Normalbetrieb kein Erdöl bzw. Erdgas, sondern der umweltfreundliche und CO2-neutrale Brennstoff Holz verfeuert wird.
Die jährliche CO2-Einsparung beträgt ca. 310 to; was einem Equivalent von ca. 600 thermischen Solaranlagen auf Einfamilienhäusern mit einer Fläche von jeweils 6 m². bzw. 3.600 m² Kollektorfläche gleichkommt. Es wird auch Wert auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebes gelegt.
Dies wird erreicht durch:
- Bezug der Hackschnitzel aus der regionalen Forstwirtschaft
- geringe Verwaltungskosten, da die Anlage als kommunaler Regiebetrieb geführt wird und daher Buchhaltung und die Abrechnung mit den Abnehmern durch die Gemeinde selbst erfolgt. (kein eigenes Personal, Büroräume, Hard- und Software usw. notwendig)
- Projektförderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit einen Tilgungszuschuss von 37.560 Euro.
Technische Daten:
Versorgungsgebiet: Volksschule mit Lehrerhaus, Rathaus, 2 Kindergärten, Pfarrhaus und Pfarrkirche sowie die Sparkasse Hohenlinden, ein Anschluss weiterer Gebäude ist möglich
Anschlussleistung: 900 kW
Wärmehöchstlast: 600 kW
Wärmeerzeugung:
- aus Hackschnitzel: ca. 900 MWh/a
- aus Heizöl: ca. 100 MWh/a
Leistung Hackschnitzelkessel: 450 kW, später Erweiterung um 500 kw möglich
Leistung Heizölkessel (Spitzenlast und Reserve): 750 kW (1. Ausbaustufe)
Erzeugungsleistung gesamt: ca. 1.100 kW
Trassenlänge Nahwärmenetz: 548 m
Holzhackschnitzelbedarf, min.: ca. 1.300 m³/a
Größe Schüttbunker: 160 m³
Planung und Ausführung:
Gesamtplanung: Ing.-Büro KESS, Prien
Gebäudeplanung Heizhaus: GHK Ing.-Büro Hubner & Gruber, Dachau
Planung Tiefbau: Ing.-Büro Bichler & Klingenmeier, Bernau
Bauausführung Nahwärmenetz: Lorenz Bau GmbH, Miltach
Heizwerk:
Errichtung Heizhaus: Franz Obermaier GmbH, Forstern
Zimmer- und Dachdeckerarbeiten: Stöger Zimmerei GmbH, Burgrain
Spenglerarbeiten: Firma Schwaiger, Birkach
Kunststofffenster: Firma Daumoser, St. Wolfgang
Anlagentechnik (Heizwerk und Ölkessel) und Anschluss Wärmeabnehmer: Gloss oHG, Eggstätt
Biomassekessel und Nebenaggregate: Mawera GmbH, Lindau
Elektroinstallation: Elektro Bauer, Hohenlinden
Vertragspartner beim Betrieb:
Hackschnitzel-Lieferant: Energieholzlogistikzentrum Wasserburg GmbH, Eiselfing
Chronologie:
Machbarkeitsstudien: Februar 2006 - September 2006
Projektentwicklung und Planung: Oktober 2006 - April 2007
Baubeginn: Juli 2007
Inbetriebnahme: Februar 2008